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ToggleThailand – viele Geschichten – ganz unterschiedliche Menschen – Eindrücke der Extra Klasse… So könnten wir unseren 10 Wochen Trip nach Thailand – besser gesagt auf die unbeschreiblich hübsche Insel Koh Chang – beschreiben!
Was war überhaupt unser Plan? Wieso gleich 10 Wochen?
Kennst du das Gefühl des “Eingefahren-Seins”? Jeden Tag startest du motiviert ganz früh in den Morgen – bereitest dir deinen schnuckeligen Espresso und denkst kurz darüber nach, wie lange will ich das machen? Gibt’s nicht noch mehr, was ich erleben kann?
Versteh uns nicht falsch, wir hatten sagenhafte 10 Jahre in der Schweiz. Denn hier lebten und arbeiteten wir 2017, als uns dieser Gedanken der Freiheit das erste Mal so richtig intensiv durch den Kopf ging. Die Gedanken tanzten immer öfter weg vom vertraut schmeckenden Alltag – hin zum Drang was Neues schmecken zu wollen – hin zu Abenteuern und Reisewahnsinn! Es klirrte und klingelte in unseren Köpfen, wir wurden immer rastloser.
Dennoch dachten wir, Mensch wir haben doch alles hier in der Schweiz (unser Leben in der Schweiz berichten wir dir in einem extra Artikel, denn das hat es absolut verdient) – wir sind glücklich – wir haben beide ganz tolle Jobs… Aber irgendwas fehlte! Kennst du das auch?
Anfangs fühlten wir uns unwohl dabei – unwohl, weil wir wussten, wenn wir diesem Freiheitsfunken nachgeben, dann würde ein Feuer daraus entbrennen! Denn wir haben im Laufe der Jahre gelernt, entschlossener zu sein – dem Drang nach Neuem nachgeben zu können. Micha – der Bedachte und Durchdachte – konnte sich zu diesem Zeitpunkt (2017) überhaupt noch nicht vorstellen, einmal auszubrechen und eine komplett andere Richtung einzuschlagen. Aber eins nach dem anderen…
Also der Flitz (wie wir unsere Ideen liebevoll nennen) wuchs und wuchs. Diese Idee, einmal auszubrechen, ohne gleich alles abzubrechen, die schmeckte mehr und mehr nach köstlichem veganen Cheesecake (für uns übrigens die Nummer eins in Sachen Kuchen). Sandra redete beinahe täglich mit Engelszungen auf Micha ein, machte diesen noch so jungfräulichen 10-Wochen-Plan schmackhafter und schmackhafter. Sandra wollte so gern schon so lange raus aus dem ganzen Üblichen – diesem vorgeformten Lebens Baukasten! Mach hübsch artig deine Lehre – dann gehst du hübsch artig arbeiten – dann vergiss nicht, hübsch artig eine Familie zu gründen – stell deine Bedürfnisse nicht über andere…
Tja es gibt Menschen, für die ist das alles nix. Die wollen nicht den vorgefertigten Weg gehen – Wir wollen nicht den vorgefertigten Weg gehen!
Erwischst du dich auch manchmal bei der Überlegung: was wäre wenn – was wäre wenn ich hätte – könnte es anders sein, wenn ich würde? Weisst du, das Problem ist, sobald diese Wörter mit umgelauteten Vokalen in den Satz rutschen, besteht die Möglichkeit, dass Chancen ungenutzt sind. Diese nicht genutzten Momente wollen wir klein halten. Deshalb musste es raus in etwas mehr Freiheit gehen – raus in die Welt – schauen wie läuft der Alltag bei anderen Menschen, am anderen Ende der Welt?
Thailand schien uns als Reise Neulinge sehr sicher. Es vergingen zwischen dem “Flitz” und dem Start von Zürich aus nach Bangkok, nur wenige Wochen. In dieser Zeit machten wir uns mit Reiseberichten und YouTube Videos gluschtig auf unser kleines Abenteuer, was wir in unser Leben unbedingt dazwischen streuen mussten. Nach kurzem Überlegen war klar, dass es kein Touristen Hotspot sein soll. Wir wollten Ruhe und Natur geniessen – brauchten Stille für die Verarbeitung und Strukturierung der vielen Eindrücke und Erlebnisse! Also fiel unsere Wahl schnell auf die hübsche Insel Koh Chang eine Insel im Koh Chang Archipel der Region Trat in Thailand.
Nach einem langen Flug nach Bangkok übernachteten wir dort – wer Erholung sucht, ist hier fehl am Platz. Es tummelt sich das quirlige Leben auf Bangkoks Strassen – allerdings unter schlechten Luftbedingungen. Leider, muss man sagen, denn die Stadt mit Potential, verschwindet unter einer Glocke aus Smog und taumelt eher als blasser, nebeliger Schatten neben ihrem strahlenden farbigen Ich.
Deshalb waren wir froh, nach einer Nacht wieder in eine Propellermaschine, die Lust auf mehr Urlaub machte, steigen zu dürfen. Auf nach Koh Chang, die Insel in Gestalt eines Elefanten. Unser unfassbares Glück war es, in der Nebensaison dort anzukommen. Im November 2017 waren wir beinahe die einzigen Touristen auf der Insel. Eine Herzlichkeit und aufgeweckte Neugier strömte uns entgegen, die so viel Freude machte! Wir mieteten uns Motorroller und erkundeten in aller Ruhe die Schönheiten Koh Changs. Wir schwammen in Buchten, die klarer und türkiser nicht hätten strahlen können – schnorchelten im glasklaren Ozean und liessen uns die süßesten Früchte schmecken. Jeder Tag begann mit leuchtend gelbem Sonnenschein auf stahlblauem Himmel. Die Unterkünfte waren anfangs für den Gut-Standard-verwöhnten Europäer eher gewöhnungsbedürftig. Da wir den Weg der Bescheidenheit gehen wollten, waren all-inclusive Hotels tabu. Die kleinen Resorts, mit Grundausstattung waren Objekt unserer Begierde. Sehr platzsparend genossen wir unser kleines Stück Freiheit in eher kleinen Zimmern, die meistens sauber und ordentlich waren. Einige Ausnahmen gab es, was wäre es sonst auch für ein Abenteuer.
Am spannendsten waren die anfänglichen Toilettengänge. Ein Wasserschlauch neben dem Toilettenbecken ersetzte mehr oder weniger elegant das Toilettenpapier. Dieses einfach in die Schüssel zu werfen, war auf allen Toiletten übrigens strengstens untersagt. Was Sinn macht, wenn man bedenkt, wie schnell zu viel Papier alles verstopft.
Nach einer grandiosen Wassermelone, die beste, die wir bis dato je gegessen hatten, machte sich Sandra also mutig auf den ersten Gang zum “stillen” Örtchen. Wobei “still” hier an Bedeutung verliert. Denn die Türen waren so wackelig und mit breiten Spalten versehen, dass man jedes Wort der anderen Gäste gut verstehen konnte. Dennoch mussten Bedürfnisse erledigt werden. Tja da saß sie nun – nur sie und der dünne Charme der thailändischen Toilette. Der Wasserschlauch strahlte sie, empfänglich zum Probieren an. Kein Papier in Sicht und Verbotsschilder machten den Schlauch zum Freund in der Not. Nach kurzer Scheu und etwas Scham, entwickelte sich das Wasservergnügen zu einem recht angenehmen Säuberungsverfahren. Der erste Gang war erfolgreich getan und machte Lust auf den Nächsten. Nach diesen Wochen vermissten wir die Routine des papierlosen Waschens auf der Toilette. Denn diese Version ist definitiv sauberer und besser als das Benutzen von Papier!
Die Früchte – sie waren ein Geschenk! Saftig süße Geschöpfe, vollgeladen mit Sonne satt!
Mango (Mamuang, มะม่วง) – Ananas (Sapparot, สับปะรด) – Wassermelone (Taeng Mo, แตงโม) – Papaya (Malakor, มะละกอ) – Banane (Gluay, กล้วย) – Jackfrucht (Khanun, ขนุน) – Mangostan/Mangosteen (Mangkut, มังคุด) – Drachenfrucht (Gaew Mangkorn, แก้วมังกร) – Sapodilla (Lamut, ละมุด) – Rambutan (Ngo, เงาะ) und viele mehr.
Das sind nur die, die wir regelmäßig gegessen haben und die uns gleich mit Geschmack und Liebe überschütteten.
Michael verliebte sich in die Drachenfrucht und Sandra in die Jackfrucht. Drachenfrüchte sind so hübsch anzusehen! Sie erfrischen mit leichter Süsse und saftig weichem Fruchtfleisch. Der Geschmack erinnert etwas an Mohnkuchen und Kiwi.
Nach kurzer Zeit hatten wir einen Lieblings Dealer für unsere Früchte. Der Thailänder war, wie alle anderen auch, sehr freundlich und fast schon übermäßig hilfsbereit. Stolz und voller Hingabe präsentierte er jeden Tag seine Früchte an seinem Stand. Ordentlich aufgereiht lagen sie da, die herrlichen thailändischen Köstlichkeiten, die hübscher nicht hätten sein können. Als wäre das nicht schon genug der Sinnesfreuden, bereitete er außerdem noch Smoothies zu, bei denen es einem jedes mal das Lächeln auf die Lippen zauberte! Oft durften wir unser Stückchen Ingwer oder Galgant mitbringen, das er uns dann in einen köstlichen Mango oder Melonen Smoothie mixte. Das musst du probieren! Die Schärfe des Ingwers mit der cremigen Süße der Mango. Ein Träumchen!
Sandra fand ihre Begeisterung in der grossen Jackfrucht.
Die ellipsoiden bis rundlichen Fruchtverbände aus dem fleischigen Perianth, die eigentlichen Jackfrüchte, wachsen an einem langen und dicken Stiel am Stamm, sind unterschiedlich groß und von einer anfangs gelblich-grünlichen bis gelben, bei Reife gelblich-braunen, harten, gummiartigen Schale mit kleinen Noppen umgeben, mit harten, konischen, hexagonalen, mehr oder weniger spitzen Tuberkeln. Die sehr groß werdenden und unterschiedlich geformten Fruchtverbände weisen eine Länge von 30 bis 100 Zentimetern und einen Durchmesser von 15 bis 50 Zentimetern auf und können bis zu 50 Kilogramm oder mehr wiegen. Ein ausgewachsener Baum produziert bis zu 700 Früchte pro Jahr, die zwischen 0,5 und 50 kg wiegen.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jackfruchtbaum)
Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Birne und Banane mit einem Hauch Hähnchen.
Du siehst, der Geschmack lässt sich schwer beschreiben. Etwas schwieriger ist es auch, an das Innere zu gelangen, was aber prima in unser Abenteuer passte. Für Micha war es zu aufwendig, er verbringt lieber Zeit mit Teigen und dem Formen von Brot. Aber Sandra war sofort Fan von dieser noppigen grossen Wonne. Ein Straßenhändler verkaufte neben Sugarcane Saft die Schönheit, unscheinbar angelehnt an einem Baum. Von Zucker und Durst angemacht hielten wir an, um uns am Sugarcane Saft zu erfrischen. Auch hier empfehlen wir dir, das einmal zu probieren. Eisgekühlte Zuckerbombe – fantastischer Wach Booster! So am Zuckerwasser nuckelnd sahen wir sie, die Jackfrucht. Fasziniert von Größe und Panzer übersäht mit Noppen, wollte Sandra sie probieren. Also mit Händen und Füßen erklärt (Englisch ist selten eine Option, wenn man nicht gerade in den größeren Hotelanlagen ist) – dass sie nicht nur ein Stück der Schönheit wollte, sondern gleich die Ganze! Etwas irritiert aber happy schaute der kleine ältere Herr drein und verkaufte uns die Jackfrucht mit einem Grinsen. Er erklärte noch, dass man mit Vorsicht an das Schälen gehen sollte, denn die Schale sei zäh und im Inneren mit einer klebrigen weissen Substanz versehen. Diese Substanz bekomme man kaum mehr von den Händen.
Voller Neugier wurde die Frucht gleich am Abend bearbeitet. Mit eingeölten Händen (ist übrigens der Geheimtipp, gegen die hartnäckige Klebrigkeit) wurden die leckeren Fruchtkammern im Inneren entkernt und auf einem Teller gesammelt. Den Schmaus wollten wir ungestört genießen – erst die Arbeit dann der Mampf.
Nach 30 Minuten war der Kampf gekämpft und der Genuss konnte beginnen. Hier begann die Liebe zwischen Sandra und der Jackfrucht. Sie hält bis heute an…
Zum Schluss noch eine andere Kuriosität – die Durian.
Der Durianbaum (Durio zibethinus, thailändisch ทุเรียน, RTGS-Umschrift Thurian; malaiisch Pokok Durian Kampung), auch Zibetbaum genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist ursprünglich in Indonesien und Malaysia beheimatet. Heute wird sie überall in Südostasien und manchen anderen tropischen Gebieten kultiviert. Die Frucht Durian, auch Zibetfrucht genannt, wird als Obst verwendet. Hinsichtlich ihres Geschmacks und Geruchs gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige Konsumenten schätzen sie aufgrund ihres vielschichtigen Geschmacks außerordentlich, während andere sich durch ihren Geschmack und Geruch abgestoßen fühlen.
Das Fruchtfleisch ist süß und hat einen unvergleichlichen Geschmack. Da der sorten- und reifeabhängige aromatische Geruch nur ungewöhnlich langsam verfliegt und von manchen als unangenehm empfunden wird, hat er eine polarisierende Wirkung. Der Geschmack wird beschrieben als an Walnuss und Vanille erinnernd, jedoch mit einer kräftig fruchtigen Kopfnote und einem deutlichen zwiebligen Geschmacksanteil. Der Geruch der Durianfrucht wird als lauch- und käseartig beschrieben. Er wird vorwiegend durch Dithiohalbacetale und andere schwefelhaltige Verbindungen verursacht.[8][9] Insgesamt wurden bisher ungefähr zweihundert Verbindungen gefunden, welche unterschiedlich stark zum Geruch beitragen. Besonders interessant ist dabei die Verbindung 1-Ethylsulfanyl-ethanthiol. Deren Geruch erinnert an Röstzwiebel. Die Substanz ist bekannt aus zum Beispiel dem Lauch.
(Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Durian)
Wir probierten auch sie, fanden die Mischung aus Zwiebel, stinkendem Käse und Vanillepudding dann doch zu strange.
Mit einer gewissen Vorsicht und einer guten Portion Respekt solltest du den Affen in Thailand begegnen. Wir hatten einige Zusammentreffen mit den kleinen und mittleren wuseligen Tierchen, die weniger erfreulich waren. Binde unbedingt deine Sachen fest an einen Baum, wenn du baden gehst und Affen in der Nähe siehst. Denn sie sind kleine Diebe, die unfassbar flink und geschickt mit Turnschuhen, Geldbeutel und Uhren abhauen. Tüten und Beutel ziehen sie fast schon magisch an. Am besten packst du alles in einen Rucksack, den du gut verschnürt fest machst. Wenn du versuchst, den Äffchen klar zu machen, wer der Boss ist und wem die Sachen gehören, dann zeigen sie dir unmissverständlich, wer zuerst da war! Unterschätze nicht ihre Zähne! Einmal ist ein grösseres Exemplar – in der Größe eines Labradors – aber nicht mit dieser Güte – auf den Sitz von Sandras Roller gesprungen. Angezogen vom Rascheln der Papiertüte kam er strikt auf uns zu und überraschte mit einer mächtigen Statur. Wenig amüsiert davon, dass Sandra ihm die Tüte nicht einfach überlassen wollte, zeigte er seine Zähne und machte auf dem Rollersitz klar, wer hier das Sagen hat, im thailändischen Dschungel. Da half nur noch ein Sprung nach hinten und dann die Flucht nach vorn mit durchgedrücktem Gaspedal. Also immer vorsichtig sein!
Hast du auch diese Bilder im Kopf, wenn du Thailand Tourismus hörst … ältere Herrschaften mit jungen zarten Thailänderinnen…? Tja da müssen wir dir leider zustimmen! Dieses Vorurteil ist zu unserem Bedauern keines! Auch am Anfang unseren Aufenthaltes, Anfang November, sahen wir viele ältere Herren (wir tippen auf vermehrt Engländer und einigen Deutschen) mit blutjungen Mädels. Sie suhlten sich in der unbändigen Aufmerksamkeit der thailändischen Schönheiten. Dieser Anblick war beinahe peinlich! Diese Extreme ziehen sich an, wie starke Magnete. Micha wurde auf unseren täglichen Roller Ausflügen aus vielen Bars angeschrien, ob er denn nicht “Bedürfnisse” hätte – na ja du weisst schon. Beim Anblick eines nicht Thai Mannes waren die Mädels außer Rand und Band. Ein Urteil darüber wieso und weshalb das so ist, erlauben wir uns an dieser Stelle nicht!
Anfangs empfanden wir es als Dekadenz – unsere verspannten Körper von Einheimischen massieren zu lassen. Nein hier an dieser Stelle greift kein Vorurteil. Denn es sind gewiss ganz harmlose Massagen, die von den meisten Studios angeboten werden! Für nur 4 EURO kannst du dich 1 Stunde lang mehr oder weniger angenehm von muskulären Anspannungen befreien lassen. Durch die tägliche Routine am Morgen, in der wir uns bewegen und unsere Körper trainieren, uns fit halten – sammeln sich einige Verspannungen an, mit der Zeit.
So entschlossen wir uns doch, von den unzähligen Angeboten überwältigt, uns eine typisch thailändische Massage zu gönnen. Schüchtern betraten wir eines der Studios – die recht unterschiedlich waren. Es gab angenehme Einrichtungen, die vielmehr nur aus Holz bestanden und sehr gepflegt waren. Aber natürlich gab es auch einige, für unseren Geschmack, nicht so ansprechende Studios. Runtergekühlt von schlechter Klimaanlage und dunkel lag man dort auf muffigen Liegen. Allerdings waren diese Etablissements die Ausnahme!
Also auf in ein luftiges Studio aus Bambus und Holz, mit einfachen Liegen und den freundlichsten Menschen. Am Eingang werden erstmal die Füße gesäubert. Für die Thailänder ist der Fuß übrigens ein sehr schmutziges Körperteil, dass man besser immer unten am Boden lassen und bedecken sollte. So sitzt man dann nun vor einer freundlichen Thailänderin und lässt sich die Füße in einer Schüssel aus Wasser mit Limetten versetzt waschen. Das fühlte sich immer komisch und unangenehm für uns an. Vielleicht ja auch für die Frauen dort?
Danach durfte man eintreten und wurde zu einer freien Liege geführt. Geh hier unbedingt in der Nebensaison, dann hast du die freie Auswahl. Wenn mehr Touristen kommen, sind die Massagen oft ausgebucht. Man bekommt ein frisches Gewand aus Hemd und Hose, in das man schlüpft. Sehr bequem und luftig! Dann darfst du auf der Liege Platz nehmen.
Die thailändische Massage läuft immer nach einer bestimmten Reihenfolge ab. Nachdem deine schlimmsten Verspannungen abgetastet wurden, fangen die zierlichen Frauen an und geben Gas, mit einer Kraft, die du nicht vermutest! Wir erlebten Massagen, bei denen wir uns nicht entspannen konnten, uns danach aber fühlten, als könnten wir jeden Muskel frisch ansteuern. So begeistert, gingen wir in den 10 Wochen mindestens 4x wöchentlich zur Massage.
Die anfängliche Scheu entwickelte sich schnell zu Faszination für das Gefühl danach!
So verstrichen die Wochen voller Erlebnisse und vielen Stunden im Meer wie im Flug. Anfangs Dezember füllte sich die Insel Koh Chang dann nach und nach mit Touristen und es wurde enger. Denn die Insel ist nicht besonders groß, so das man sich auf dem Wege gehen könnte. Die Restaurants öffneten, die Händler tummelten sich enger und in grösseren Ansammlungen und alles bekam einen touristischen Touch.
Wir hatten das riesen Glück, die letzten 4 Wochen in einem Bungalow direkt am Meer leben zu dürfen. Der Inhaber war ein Deutscher, der uns dazu noch einen tollen Preis machte. Aufwachen mit Blick auf den Ozean – einschlafen mit Meeresrauschen – Abendessen mit den eindrücklichsten Sonnenuntergängen. Kurz und knapp – der ideale Abschluss einer unvergessenen Zeit auf Koh Chang, der Elefanteninsel.
Allerdings gab es auch negative Eindrücke! Die Liebe zu den Elefanten, dem Symbol der Insel, war nur minimal ausgeprägt. An Ketten gehalten, wippten die grauen Hübschheiten apathisch ihre Köpfe und mussten warten, bis ein Tourist auf ihnen reiten wollte. Das brach uns einige Male das Herz! So hilflos standen wir vor den Gottes Geschöpfen mit ihren tiefsinnigen und wunderschönen Augen. Sie blickten uns direkt ins Herz und flehten um Freiheit. Wieso nur machen Menschen so etwas? Stellen sich über jedes Lebewesen, als würde es ihnen gehören
Auch die Armut abseits der Touristengebiete machte uns sehr nachdenklich. Dieses Ungleichgewicht zwischen Haben und Nichts Haben ist eine schmerzhafte Nadel im Herz. Dennoch lernten wir daraus – denn egal wie wenig die Menschen auf Koh Chang haben, sie strahlten stets eine Dankbarkeit und Freude aus. Seien wir uns stets bewusst, wie gesegnet wir in Europa sind! Wenn du am Morgen aufstehst und dich fragst, was esse ich heute – und nicht – habe ich heute überhaupt etwas zu essen – dann geht es dir gut!
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Lächle und geniesse dein Leben!
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