Warum denunzieren Menschen?

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Jeder von uns hat schon einmal davon gehört oder ist sogar selbst damit konfrontiert worden: Denunziation. Aber warum neigen Menschen dazu, andere zu denunzieren?

Was bedeutet eigentlich denunzieren?

Der Duden beschreibt das Wort „denunzieren“ als jemanden aus persönlichen, niederen Beweggründen anzeigen oder als negativ darstellen und öffentlich verurteilen. In der Geschichte und auch in der heutigen Zeit sind Denunzianten oft von Neid, Rache oder dem Wunsch nach Macht motiviert. Das Motiv kann variieren, aber der zentrale Punkt bleibt oft gleich: der Wunsch, jemand anderem Schaden zuzufügen, oft aus eigennützigen Gründen.

Das Motiv kann variieren, aber der zentrale Punkt bleibt oft gleich: der Wunsch, jemand anderem Schaden zuzufügen, oft aus eigennützigen Gründen.

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Historische Denunziationen.

Die Geschichte zeigt viele Beispiele von Denunziationen. Ein bekanntes Beispiel ist Judas, der Jesus für 30 Silberlinge verriet. Auch wenn Jesus ihm verzieh und Judas sein Handeln später bereute, war der Einfluss seiner Tat enorm.

In Deutschland gab es während des Dritten Reichs und in der DDR Zeiten, in denen Denunziationen gefördert oder sogar erwartet wurden. Oft wurden Menschen von ihren Nachbarn, Freunden oder der Familie denunziert, mit tragischen Folgen.

Denunziation in den modernen Medien.

Das Internet und die sozialen Medien haben der Denunziation neue Wege eröffnet. Mit wenigen Klicks kannst du jetzt weltweit Informationen teilen. Dies hat den Effekt, dass Menschen schneller und häufiger denunziert werden, oft ohne Überprüfung der Fakten.

Blogger, Influencer und normale Benutzer werden oft Opfer von Denunziationen. Manchmal basieren diese Denunziationen auf Missverständnissen, manchmal auf echten Fehlern, und manchmal sind sie völlig unbegründet. 

Doch unabhängig von der Wahrheit können diese Anschuldigungen erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben.

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Aus welchen Gründen denunzieren Menschen?

Es gibt viele Gründe. Manche aus Neid, andere aus Rache. Einige sehen sich als moralische Wächter und glauben, das Richtige zu tun. Manche wollen von eigenen Fehlern ablenken oder sich Vorteile verschaffen.

Wie kannst du dich schützen?

Es ist schwer, sich komplett zu schützen, aber es gibt Massnahmen:

  1. Informiere dich. Überprüfe Quellen und kenne die Fakten, bevor du Infos teilst.
  2. Überlege genau. Bevor du jemanden öffentlich beschuldigst, denk nach, ob es eine andere Lösung gibt.
  3. Zeige Empathie. Versuche, die Situation aus der Perspektive des anderen zu sehen und handle mit Respekt.

Fazit

Denunziation ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt. Aber indem du informiert und empathisch handelst, kannst du helfen, ihre negativen Auswirkungen zu minimieren.

Wenn sich die allgemeine Meinung ändert, könntest du das nächste Opfer sein.

Zum Schluss möchten wir einen Text des deutschen Dichters Max Kegel (1850 – 1902) zitieren: 

Willst wissen du, mein lieber Christ, wer aller Menschen Auswurf ist? Die Antwort liegt ja auf der Hand: Es ist allein der Denunziant. Gefährlich ist ein toller Hund, gefährlich ist der Lügenmund, gefährlich ist, wer stiftet Brand, gefährlicher der Denunziant. Verpestet ist fürwahr die Luft, wo atmet solch ein Schelm und Schuft. Verpestet ist ein ganzes Land, wo schleicht herum der Denunziant. Wird er erblickt im Freundeskreis, macht man ihm bald die Hölle heiß und ruft, ist er erst einmal erkannt: Hinaus! Er ist ein Denunziant. Und wenn er einst im Grabe liegt und seine Seel‘ nach oben fliegt, ruft Petrus: Fort, Halunk! Verbannt von hier ist jeder Denunziant.

Bildquelle: https://pixabay.com/

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