Corona - Wie ein Virus die Menschheit spaltet

Corona

Das Virus Sars-CoV-2 ist in aller Munde und das bereits seit einigen Monaten. Angefangen hat alles im März diesen Jahres. 

Menschen untereinander streiten darüber, ob und wie gefährlich dieses Virus überhaupt ist.

Beim Einkaufen achten sehr gesundheitsbewusste Menschen lautstark darauf, dass man ja die Maske richtig trägt oder den nötigen Abstand zueinander hält. Da wird der Nachbar schon mal zum Sheriff in der Straße. 

Freundschaften drohen auseinanderzubrechen, weil man eine andere Meinung vertritt oder bestimmte Dinge einfach genauer wissen möchte. Ja sogar in der eigenen Familie möchten Großeltern ihre Enkel nicht mehr sehen, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben.

Die Stimmung ist gereizt.

Dieser Beitrag soll neutral einige Seiten der Pandemie beleuchten. Aus meiner Sicht zumindest was mir heute möglich scheint. Es gibt eine regelrechte Flut an Informationen, Fake News und Panikmache.

 

Ich erinnere mich noch gut daran, als ich im Februar 2020 aus Mexiko zurückkam und überhaupt nichts von einem gefährlichen Virus mitbekommen habe. Auch als ich meine Eltern besuchte, war da nichts zu spüren oder zu hören. Doch kamen die Meldungen von einem Virus aus China. Ein neuartiges Virus, das angeblich von einem exotischen Tiermarkt, und zwar von einer Fledermaus stammen soll. Später kamen dann die Meldungen, dass es schon im Jahr zuvor in Europa nachgewiesen wurde.

Im März saß ich im Garten in der wärmenden Frühlingssonne und war mir sicher, dass spätestens nach Ostern alles vorbei ist. Doch weit gefehlt, wie sich herausgestellt hat.

Hast du noch die Bilder der vielen Särge aus Italien im Kopf?

Wer könnte diese Bilder vergessen? Särge über Särge in Italien. Diese Bilder verbreiteten sich im Netz rasend schnell. Auch heute noch, wenn man sich über die Situationen unterhält, werden diese Szenen erwähnt. Doch diese Bilder haben sich schnell als Fake herausgestellt. Das sind nämlich die schrecklichen Bilder eines Unglücks auf See von afrikanischen Flüchtlingen bei der Überfahrt nach Italien 2013.

Keine Frage, Italien hat Corona schwer getroffen, so wie viele andere Länder, in denen viele ältere Menschen leben und die Luftverhältnisse grundsätzlich schon schlechter sind. 

Ein weiterer Grund dafür waren die fehlenden Pflegekräfte. Viele von den in der Pflege arbeitenden Menschen kommen aus anderen Ländern und sind verständlicherweise zurück zu ihren Familien gereist, bevor die Grenzen schlossen. Weshalb die nötige Versorgung fehlte. Die Menschen hatten Angst.

Doch warum werden solche Bilder ins Netz gestellt? Was verspricht sich der Verbreiter davon?

Corona

Länder schlossen ihre Grenzen

Grenzen wurden dicht gemacht, was teilweise bis heute noch gilt. Beispielsweise kannst du als Tourist momentan nicht in die USA einreisen. Oder nur dann nicht, wenn du dich in den letzten 14 Tagen in Europa aufgehalten hast. Eigentlich sollte man ja von allen nicht notwendigen Reisen absehen. Man hat ja neben “chinesischem Virus” auch oft “europäisches Virus” aus verschiedenen Ländern gehört.

Ein Arbeitskollege von mir ist während dieser Zeit in Indonesien gestrandet. Dort wurde er auf der Straße beschimpft und bespuckt, weil er aus Europa kommt. 

Was ist das für ein Verhalten gegenüber den Mitmenschen? 

Natürlich hat sich die Lage auch wieder etwas verbessert. Zum Thema Reisen in Corona Zeiten komme ich weiter unten in diesem Artikel.

Schweden

Wie oft haben wir in den Medien über den “gefährlichen Sonderweg” in Schweden gelesen. Dort gab es keinen völligen Lockdown. Keine Maskenpflicht. Die Wirtschaft wurde nicht von Entlassungen und Kurzarbeit bedroht. Kindergärten, Schulen, Geschäfte und Restaurants blieben und bleiben geöffnet. Es wurde lediglich um die Einhaltung eines gewissen Abstands gebeten. Und das ist das Zauberwort. Eine Bitte. Keine Bußgelder, Strafen und Pflichten. Wer von uns hat noch nie gegen Verbote rebelliert? 

Und trotzdem war von der gefährlichen Prophezeiung nicht zu merken. Keine Übersterblichkeit im Vergleich zu anderen Jahren. Übrigens auch bei uns in Deutschland nicht. Liegt das an den Maßnahmen?  

Läden, Clubs, Gastronomie und Bordelle

Ende März kam der Lockdown. Die Ansprache unserer Bundeskanzlerin verfolgten wir alle entsetzt und gebannt. Wir fühlten uns wie in einem Hollywood Film, der leider nach 2 Stunden nicht vorbei war.

Geschäfte und Firmen schlossen, Menschen verloren ihre Arbeitsstellen oder wurden, wenn sie Glück hatten, nur in Kurzarbeit geschickt. Ganze Existenzen zerbrachen. Restaurants und Kneipen durften lange Zeit nicht öffnen. Die Räumlichkeiten galten und gelten als zu gefährlich um dort zu verweilen. Mit Freunden ins Kino gehen war unmöglich. Man wollte sich nicht einmal mehr miteinander treffen, aus Angst sich anzustecken. Keine Veranstaltungen oder Messen mehr. Ein Catering-Service, der schon das ganze Jahr im Vorfeld ausgebucht war, hatte von heute auf morgen keine Aufträge mehr.

Die Damen, die Liebesdienste anbieten, hat es hart getroffen. Es wurde alles verboten und/oder geschlossen. Trotzdem mussten sie Geld verdienen und haben es ganz sicher auch, eben irgendwo anders “getan”.

Mittlerweile gibt es viele Lockerungen. In manchen Bundesländern haben auch Bordelle wieder geöffnet. Dort gelten, wie überall, strenge Hygieneregeln. Fellatio ist völlig verboten – warum nur? 

Viele schlimme Schicksale gibt es seit dieser Zeit und das Ausmaß wird erst später noch deutlich werden.

Einkaufen, Hefe und Toilettenpapier

Wenn ich daran denke, muss ich immer noch schmunzeln aber erschreckend ist es dennoch. Auch wenn immer betont wurde, dass es keine wirklichen Engpässe geben wird, haben viele Menschen gehamstert. Mehl, Pasta, Hefe und Toilettenpapier waren oft ausverkauft. Es ist verständlich, wenn man in Panik gerät, dass man sich mit einem Vorrat an Lebensmitteln eindeckt. Aber Toilettenpapier? Als gäbe es nichts Wichtigeres als einen sauberen Hintern, obwohl es dafür noch ganz andere Methoden gäbe (vielleicht dazu in einem anderen Artikel mehr). In Thailand nehmen die Menschen einen Wasserschlauch für die Hygiene am anderen Ende… wir haben es 10 Wochen ausprobiert und sind begeistert davon! 

Menschen stritten im Supermarkt um die letzte Packung Toilettenpapier und das sogar richtig böse. Ausnahmezustand oder das wahre Gesicht der Menschen? Auf andere Rücksicht zu nehmen, war in dieser Zeit ein Fremdwort. Ich habe Bilder im Kopf, da feierte ein Nachbar Geburtstag und es waren einige Gäste anwesend in einer Zeit, in der es noch verboten war. Da wurden die Rufe laut, “den sollte man sofort melden” oder “recht so, wenn er angezeigt würde”. Und ein paar Momente später sagte dieselbe Person, sie lasse sich auf ihrem Grund und Boden nichts verbieten und feierten selbst. Diese Doppelmoral von Menschen ist ein grosses Problem. Als ich einmal gefragt wurde, wie die Situation in Mexiko ist, bekam ich nach meiner Antwort zu hören, “na ja, die in Mexiko haben ja ständig so etwas”. Dabei ist diese Nachbarin wohl nie aus diesem kleinen Ort herausgekommen.

Corona

Kitas, Schulen und Unis

Lange Zeit konnten die Kinder nicht in die Schule oder in die Kita. Es gab keinen Unterricht. Es ist erstaunlich wie schlecht ein Land wie Deutschland schulisch auf eine solche Situation vorbereitet war. Manche Schüler wurden nicht einmal von ihrem Lehrer kontaktiert. Auch wie wenig fantasievoll die Lehrer im Umgang mit dem Unterricht sind, ist schockierend. Wie wäre es mit Unterricht im Freien oder via Skype ? Mit Aufgaben, die ausgeteilt und später eingesammelt werden? Anhand der Ergebnisse könnten dann individuelle Lernziele vereinbart und bewertet werden. Die Lehrer kennen ihre Schüler.

Und wenn nicht alle Schüler online Zugang haben, warum nicht Unterricht im Fernsehen? Es gibt Länder, die mehr Einwohner als Deutschland haben, dort wurde ein solcher Unterricht durchgeführt. In Mexiko bspw. konnten die Schüler einfach den Fernseher einschalten und drauf loslernen. Sinnvoll wäre in dieser Zeit der WLAN Ausbau in Schulen gewesen. Mir fallen viele Möglichkeiten ein, doch ich fürchte falls es im Herbst wirklich zu einer zweiten Welle kommt, sind die Schulen genau so schlecht vorbereitet wie zum Anfang der Pandemie.

Maskenpflicht

Dieses Wort bereitet mir Unbehagen. Und dennoch gilt sie überall, mal stärker, mal lockerer. 

Die Aussagen sind so widersprüchlich, wie kaum etwas anderes in der Corona Krise. Erst hiess es, eine Maske schützt nicht, dann ist sie plötzlich mit das Wichtigste zur Eindämmung des Virus. Natürlich bin ich kein Fachmann und kann über die Wirksamkeit der Maske nur spekulieren. Ich bin einfacher Autolackierer und habe viel mit Maske gearbeitet. Eine Staubmaske, beim Schleifen von Spachtel und Lackierungen und natürlich eine Lackiermaske beim Lackieren selbst. Mehr wie 2 Stunden am Stück durfte nicht mit Maske gearbeitet werden. Danach war eine Pause vorgeschrieben. Es ist ja auch logisch, warum sollten wir über einen längeren Zeitraum unsere ausgeatmete Luft wieder einatmen. Und jetzt müssen unsere Kinder im Unterricht und wir die Maske ständig tragen? Im Unterricht, beim Einkaufen, in manchen Berufen, beim Reisen. Ist das gesund? Zudem habe ich in einer Apothekerzeitschrift gelesen, dass das Virus so klein wäre, dass es durch die Maschengröße der Masken einfach hindurch kommt. Unter einer Maske, die davor schützt, könnte man nicht lange atmen. 

Wieso wird den Politikern nur eine Empfehlung zum Tragen der Maske während ihrer Arbeit gegeben und keine Pflicht, wie bei allen anderen Bürgern? Wieso wird den Politikern empfohlen zwischendurch eine Pause zu machen, die Maske abzunehmen und Kinder müssen Masken 8 Stunden am Stück tragen? Ich möchte es gerne verstehen und kann mich nicht damit abfinden, dass ich es nicht hinterfragen darf.

Zur Maskenpflicht wird noch ein ausführlicher Artikel erscheinen.

PCR Tests und steigende Fallzahlen

Zum PCR Test werde ich nur kurz etwas schreiben, denn obwohl es interessant ist, bin ich auch hier nicht vom Fach. Ist es nicht erstaunlich, was man testen kann? Was für eine enorme Arbeit steckt hinter so einem Test. Und trotzdem ist dieser Test nicht über jeden Zweifeln erhaben. Für mein Verständnis kann dieser Test sagen, ob in mir ein Teil des Virus vorhanden ist. Klar ist es wichtig, bei einem positiven Testergebnis weitere Untersuchungen zu machen, aber sofort von einer Infektion zu sprechen ist kontraproduktiv. Auch hier wünsche ich mir eine bessere Aufklärung.

Doch viel widersprüchlicher ist der Ausdruck “steigende Fallzahlen” und was damit in manchen Medien gemacht wird. Die wöchentlichen Berichte kann man beim Robert Koch Institut als PDF anschauen. 

Den höchsten positiven Wert hatten wir in Kalenderwoche 14. Dort wurden 408.348 Menschen getestet. Davon 36.885 Personen positiv. Das macht eine positiven Rate von 9 Prozent. 

Jetzt in KW 38 wurden 1.085.518 Menschen getestet und 12.917 davon positiv. Das ergibt eine positiven Rate von 1,19 Prozent. Von “steigenden Fallzahlen” oder von “Werten wie zum Anfang der Pandemie” zu sprechen, wie es manchen Medien machen, ist irreführend. Natürlich ist jede Infektion mit Sars-CoV-2 schlimm und sollte nicht verharmlost werden. Aber es darf auch keine Angst geschürt werden, nur damit man mehr Klicks bekommt oder mehr Zeitungen verkauft werden. 

Covidioten, Verschwörungstheoretiker und Demonstrationen

Hast du auch das Gefühl, ein Krieg hat begonnen? Politiker, Medien, alternative Medien, YouTuber, Ärzte und Anwälte. Alle bekriegen sich teilweise gegenseitig. Die Situation ist aufgeheizt. Wir alle haben die Nachrichten gelesen und Ausdrücke wie Covidioten, Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker mitbekommen. Auch andersherum wurde an Politikern kein gutes Haar gelassen. Sätze wie “sie wollen uns alle manipulieren” oder Anspielungen auf eine Diktatur wurden laut. 

Wo ist der Respekt gegenüber anderen Menschen geblieben? Wir leben alle im selben Land und wir haben Glück in so einem Land leben zu können. Genauso haben Politiker das Glück in unserem Namen zu agieren und zu handeln. Medien haben das Glück für uns alle Berichte verfassen zu dürfen. Natürlich muss die Politik hinterfragt werden. Natürlich muss es andere Meinungen geben. Aber alles mit gegenseitigem Respekt und auf Augenhöhe. 

Ich appelliere an Menschen in unserem Land miteinander zu sprechen, mit Freundlichkeit, Verständnis und Respekt jedem gegenüber. 

Die Demonstrationen in Berlin sind das beste Beispiel dafür. Wo sind die Berichterstattungen von früher? In denen es um erste Hochrechnungen der Personenanzahl ging? Die eine Seite sagt 20.000 Personen, die andere Seite 1.000.000. Mittlerweile weiss jeder, dass die Antwort dazwischen liegt. Ich war bei der letzten Loveparade am Ku’damm mit 250.000 Menschen. 

Menschen demonstrieren, weil sie der Meinung sind, etwas ist falsch und so etwas kann man nur mit Aufklärung ändern. Nicht mit einem Polizeiaufgebot. Auch beim “Sturm auf den Reichstag” haben sich manche Medien wohl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es sah mehr nach einer Kaffeefahrt aus. Ein Mann hat das Vesperbrot für sich und seine Frau herausgeholt und dann sind sie auf die Treppen des Reichstags geschlendert.

Ehrlichkeit und Transparenz ist das einzige, was uns jetzt weiterbringt.

Wenn Fehler gemacht wurden, ist jetzt die Zeit sie aus dem Weg zu räumen oder den Menschen zu beweisen, dass es genau der richtige Ansatz war.

Reisen in Corona Zeiten

Reisen in Corona Zeiten

Am 22. September sind wir nach Mexiko geflogen. Mit Zwischenstopps in Maastricht, Amsterdam und Mexiko Stadt bis es dann endlich nach Cancun weiterging. 12 Stunden die Maske im Flieger zu tragen ist wirklich eine Herausforderung. Da muss ich gestehen, dass ich mir die Maske in unbeobachteten Momenten gern unter die Nase gezogen habe. Denn das letzte, was man während eines Flugs bekommen sollte sind Kopfschmerzen. Denn das kann ja auch ein Symptom für Covid 19 sein.

Spass beiseite, mit viel Geduld ist reisen in Corona Zeiten möglich.

Fazit

Auch wenn man mit vielem in Deutschland während dieser Zeit nicht einverstanden ist, in anderen Ländern sind die Maßnahmen einschneidender als bei uns.

Bei der Einreise nach Mexiko mussten wir viele Formulare zu Fragen der Gesundheit ausfüllen. Maskenpflicht auch für Kleinkinder. Überall wird Fieber gemessen. Egal ob im Supermarkt, dem Restaurant oder sogar auf dem Sportplatz. Dort muss man zusätzlich durch eine Desinfektionsdusche laufen, bevor man das Gelände betreten darf. Die Maßnahmen gegen die Pandemie werden mit Begeisterung umgesetzt.

Deutschland kann jetzt das erste Land sein, das eine transparente Aufklärung betreibt und ein Vorbild für die ganze Welt sein. Doch wir müssen das auch wollen.

Bildquelle: https://pixabay.com/

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